Beschreibung
Injektionslösung für Rinder, Pferde, Hunde und Katzen zur Beruhigung, Schmerztoleranzförderung, Muskelentspannung beziehungsweise als Prämedikationsmittel zu verwenden.
Qualitative und Quantitative Zusammensetzung des Wirkstoffes
Xylazin (in Form von Hydrochlorid) 20mg/ml
Indikationen zur medizinischen Behandlung
Sedazin wird bei Rindern, Pferden, Hunden und Katzen zur Beruhigung, Schmerztoleranzförderung, Muskelentspannung beziehungsweise als Prämedikationsmittel angewendet. Die Verabreichung dieses Medikaments erleichtert die Untersuchung von hyperaktiven Tieren, die Applikation von Arzneimitteln und erlaubt auch das Durchführen von kurzweiligen chirurgischen Eingriffen.
Kontraindikationen
Nicht anwenden, wenn ventrikuläre Arrhythmien, niedriger Blutdruck oder Krampfanfälle vorliegen.
Nicht anwenden bei Atemwegserkrankungen.
Nicht anwenden, wenn Fortgeschrittenes Stadium der Schwangerschaft (Gefahr einer Fehlgeburt) vorliegt; Ausnahme ist die Geburt an sich
Nicht anwenden, wenn Diabetes (Xylazin senkt den Insulinspiegel) vorliegt.
Nicht anwenden, wenn Verstopfung des Verdauungstrakts bei Hunden und Katzen vorliegt.
Nebenwirkungen
Respiratorische Schwäche gemeinsam mit folgenden Symptomen: Acidosis Bradykardie, Hypotension, Polyurie. Ataxie tritt bei großen Tieren ein, extreme Schweißausbrüche bei Pferden.
Bei Wiederkäuern kann es zu Pansenatonien, Blähungen, übermäßigem Speichelfluss und Durchfall kommen.
Bei Katzen, seltener bei Hunden kommt es nach 3 – 5 Minuten zum Erbrechen. Manchmal treten sowohl bei Hunden, als auch bei Katzen Durchfälle auf.
Nach intramuskulärer oder subkutaner Verabreichung kann es zu lokalen Irritationen kommen, die aber meistens innerhalb von 48 Stunden verschwinden.
An der Injektionsstelle kann eine unwesentliche, eingeschränkte Schwellung auftreten, die von selbst weggeht innerhalb einiger Tage.
Falls Nebenwirkungen nach Anwendung dieses Produktes auftreten sowie bei Auftreten von jeglichen ungewollten, nicht in der Verpackungsbeilage vermerkten Symptomen (ebenfalls den Menschen betreffend aufgrund eines möglichen Kontakts mit dem Produkt), ist der zuständige Tierarzt, die Inhaber der Genehmigung, beziehungsweise das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zu kontaktieren. Das Kontaktformular kann man von der Website https://www.urpl.gov.pl (Abteilung: Veterinärmedizinische Arzneimittel).
Dosierung und Arten der Verabreichung des Medikaments
Verabreichungswege: Intramuskulär, intravenös und subkutan.
Rind | Intramusk.: 0.25 – 1,5 ml/100 kg Körpergewicht (entspr.: 5-30mg Xylazin /100 kg KG) Intraven.: 0,08 – 0,5 ml /100 kg Körpergewicht (entspr.: 1,6–10mg Xylazin / 100kg KG |
Pferd | Intramusk.: 7,5 – 15 ml/100 kg Körpergewicht (entspr.: 150-300mg Xylazin /100 kg KG) Intraven.: 3-5 ml/100 kg Körpergewicht (entspr.: 60-100mg Xylazin /100 kg KG) |
Hund | Intramusk., Subkut., eventuell Intraven. 0,15 ml/kg Körpergewicht (entspr.: 3mg Xylazin / kg KG) |
Katze | Intramusk. oder Subkut.: 0,15 ml / kg Körpergewicht (entspr.: 3mg Xylazin / kg KG)
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Bei intravenöser Verabreichung muss das Präparat bis zur Körpertemperatur erwärmt und langsam eingespritzt werden.
Um die exakte Dosis festzustellen, ist es wichtig mit höchster Genauigkeit das Körpergewicht des Tieres zu erschließen.
Da dieses Arzneimittel Herzfunktionsstörungen auslösen kann, ist es wichtig dieses gleichzeitig mit Atropin zu verabreichen.
Die Wirkung von Xelazin tritt etwa 5 – 10 Minuten nach intramuskulärer Injektion ein und nach 3 – 5 Minuten, wenn intravenös eingespritzt wurde. Die schmerzlindernde Wirkung hält ungefähr 10 – 15 Minuten an und die beruhigende 30 Minuten bis 4 Stunden, abhängig von der jeweiligen Tierart. Intramuskuläre Injektion bietet eine längere Wirkungszeit.
Anweisungen für die ordnungsgemäße Verabreichung der Impfung
Keine
Karenzzeit
Rind und Pferd: Essbares Gewebe – 0 Tage; Milch – 0 Tage
Hunde und Katzen: Nicht betroffen
Spezielle Vorsichtsmaßnahmen bei der Lagerung und beim Transport
Für Kinder unerreichbar aufbewahren. Lagern in Räumen mit nicht mehr als 25°C. Vor Lichteinfluss schützen. Nicht einfrieren. Haltbarkeitsdauer nach dem erstmaligen Öffnen der unmittelbaren Verpackung- 28 Tage.
Nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums auf dem Etikett, das Produkt nicht mehr verwenden.
Spezielle Vorsichtsmaßnahmen die Anwendung bei Tieren betreffend
Pferde:
– Xylazin erschwert die physiologische Darmperistaltik und sollte somit bei Pferden lediglich in Koliken, die nicht auf Schmerzmittel reagieren, angewendet werden.
Bei Pferden mit einer geschwächten Peristaltik des Blinddarms sollte dieses Medikament nicht verwendet werden.
– Vorsichtig verwenden bei Pferden, die für Hufentzündungen prädispositioniert sind.
– Bei Tieren mit Atemwegsstörungen oder Atemwegserkrankungen, besteht eine lebensbedrohliche Erstickungsgefahr.
– Das Medikament in der niedrigsten Dosierung verabreichen
Katzen und Hunde:
– Xylazin erschwert die physiologische Darmperistaltik, was zu Akkumulation von Gasen im Verdauungstrakt führt, somit ist es nicht empfehlenswert Xylazin vor einer Röntgenuntersuchung des Magens und des Darmanfangs zu verabreichen, denn Anstauung von Gasen macht es unmöglich die Untersuchungsergebnisse richtig zu interpretieren.
– Bei brachycephalischen Hunderassen mit Symptomen von Atemfunktionsstörungen oder Atemwegserkrankungen besteht eine lebensbedrohliche Erstickungsgefahr.
Rinder:
– Xylazin erschwert die physiologische Peristaltik der Vormägen, was zu Akkumulation von Gasen im Verdauungstrakt führt. Somit ist es empfehlenswert ein paar Stunden vor der Verabreichung des Medikaments das Tier nicht zu füttern und nicht zu tränken.
– Nach Verabreichung von Xylazin sind die Reflexe des Aufstoßens, Hustens und Schluckens vermindert, somit muss das Rind während des Aufwachens beobachtet werden und auf der Sternum- Seite positioniert bleiben.
– Es wird empfohlen bei Rindern niedrige bis mittlere Dosierungen zu verabreichen
Die Verabreichung von einer hohen Xylazin- Dosis soll vermieden werden.
Die jeweilige Empfindlichkeit des Tieres soll bei der Dosierung beachtet werden.
Hohe Vorsichtsmaßnahmen sind zu treffen, wenn Krampfanfälle, akute Nieren-, oder Leberinsuffizienz sowie Tiere im dehydrierten Zustand vorliegen.
Um ein Verschlucken mit dem Speichel oder Erbrochenem zu vermeiden, sollte der Kopf des Tieres niedriger, als der Rest des Körpers positioniert sein.
Alte und gebrechliche Tiere können empfindlicher auf die Wirkung von Xylazin reagieren, jedoch mehr aktive Individuen benötigen vielleicht eine höhere Dosis des Medikaments.
Stille und Ruhe ist den Tieren während der Behandlung zu gönnen, ansonsten können externe Faktoren die Reaktion der Tiere auf das Produkt verschlechtern.
Xylazin kann zu Störungen in der Thermoregulation führen. Falls während der Anwendung dieses Produkts, die Temperatur der Umgebung von der Raumtemperatur abweicht, wird die Kühlung oder Erwärmung des Tieres empfohlen.
Im Fall von schmerzhaften Behandlungen, ist es immer notwendig Xylazin in Verbindung mit einer lokale Betäubung oder Vollnarkose zu verabreichen.
Die behandelnden Tiere sollten die gesamte Zeit überwacht werden bis dass die ganzen Symptome der Wirkung des Medikaments nachgeben. In dieser Zeit sollten die Tiere in einem isolierten Raum aufgehalten werden, um die Verletzungsgefahr durch andere Tiere zu reduzieren.
Medikamente, mit zentraler neurodepressiver Wirkung (Anästhetika, Analgetika) verstärken die Wirkung von Xylazin. Es kommt zu verstärkten Depression der Herzfunktion, Atemfunktion und des Blutdrucks. Somit ist extreme Vorsicht geboten bei der gemeinsamen Anwendung dieses Medikaments mit Opioiden.
Es ist untersagt Xylazin in Verbindung mit Thiobarbiturate, Halotane zu verabreichen, denn es kommt zu Verstärkung von Arrhythmien.
Aufgrund der Gefahr von ventrikulären Arrhythmien sollte Xylazin nicht in Verbindung mit Adrenalin und anderen Substanzen, die das sympathische Nervensystem anregen, verwendet werden. Des Weiteren ist es zu unterlassen direkt nach der Verabreichung dieser Sympathomimetika, Xylazin zu verwenden.
Nicht in fortgeschrittenem Stadium der Schwangerschaft verwenden, da es zu Fehlgeburten führen kann.
Bei einer Überdosierung kommt es zu Verstärkung folgender ungewollter Symptome:
es besteht die Gefahr des Atemstillstands und Kreislaufkollaps, es kann zu Krampfanfällen kommen.
Man kann zum Teil eine Linderung der Xylazin Effekte herbeiführen, indem man zentrale adrenergische Alpha2 Antagonisten verabreicht: Yohimbin in der Dosis 0,1- 0,2 mg/kg Körpergewicht (KG) intravenös oder Tolazolin in der Dosis 0,5 – 1,0 mg/kg KG intravenös.
Da keine Untersuchungen hinsichtlich der Übereinstimmung dieses Produktes gemacht wurden, ist es untersagt dieses Medikament mit anderen veterinärmedizinischen Medikamenten zu mischen.
Spezielle Vorsichtsmaßnahmen für Personen, die veterinärmedizinische Produkte verabreichen.
Im Fall ungewollter Einnahme oder Selbstinjektion des Produktes ist unverzüglich der Arzt zu kontaktieren und dabei ist der Beipackzettel oder die Verpackung des Medikaments mitzunehmen. ALLERDINGS IST ES UNTERSAGT KRAFTFAHRZEUGE ZU BEDIENEN, da die Möglichkeit besteht, dass sedative und Blutdruck verändernde Wirkungen des Medikaments auftreten.
Der Kontakt von Haut, Augen und Schleimhäuten mit dem Medikament ist zu vermeiden.
Bei zufälligem Kontakt des Medikaments mit offener Haut, ist die Haut sofort mit viel Wasser abzuwaschen.
Es ist notwendig, jene mit dem Produkt verunreinigte Kleidung auszuziehen, die sich im unmittelbaren Kontakt mit der Haut befindet..
Bei ungewolltem Kontakt des Medikaments mit den Augen, sind diese viel Wasser zu spülen und falls Symptome auftreten ein Arzt aufzusuchen.
Wenn eine schwangere Frau, dieses Arzneimittel verabreicht, sollte Sie besondere Sicherheitsvorkehrungen treffen die vor einer Selbstinjektion schützen, weil dies zu Gebärmutterkontraktionen und Blutdruckminderung des Fötus führen kann, wenn eine zufällige systemische Exposition vorliegt.
HINWEISE FÜR ÄRZTE
Xylazin ist ein Alpha-2 adrenergischer Agonist und dessen Reabsorption kann zu Dosis abhängenden klinischen Symptomen führen, wie zum Beispiel: Postmedikamentöse Beruhigung, Depression des Atemzentrums, Bradykardie, zu niedriger Blutdruck, Trockenheit im Mund und Hypoglykämie. Ebenfalls wurden ventrikuläre Arrhythmien registriert. Atemfunktions-, und hemodynamische Störungen sollten symptomatisch behandelt werden.
Spezielle Vorsichtsmaßnahmen, die die Entsorgung von nicht verbrauchten veterinärmedizinischen Arzneimitteln oder von diesen stammende Abfallstoffe, betreffen
Die Medikamente dürfen weder in der Kanalisation noch im Hausmüll entsorgt werden.
Um die Umwelt besser zu schützen, ist der Tierarzt hinsichtlich der Entsorgung unverbrauchter Medikamente zu kontaktieren.
Rezeptpflichtig
Ausschließlich für Tiere geeignet.
Verpackungsgröße
Eine Kartonschachtel beinhaltet 1 Phiole je 20 ml.
Eine Kartonschachtel beinhaltet 1 Phiole je 50 ml.
Haltbarkeitsdauer
2 Jahre
2.08.2013 r.