Polisulfamid®

Sulfonamid-Injektionslösung zur Anwendung bei bakteriellen Infektionen

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Beschreibung

Polisulfamid (50 mg + 40 mg + 30 mg)/ml – Injektionslösung für Pferde, Rinder, Schweine, Schafe und Hunde, zur Anwendung bei bakteriellen Infektionen.

Gehalt vom Wirkstoff und von anderen Substanzen
1 ml des Produktes enthält:

Wirkstoffe:
Natrium-Sulfadimidin – 50 mg
Natrium-Sulfacetamid – 40 mg
Natrium-Sulfathiazol – 30 mg

Zusatzstoff:
Chlorkresol – 2 mg

Therapeutische Indikationen

Pferde:
– Infektionen von Atemwegen, hervorgerufen durch Staphylococcus spp., Streptococcus equi Pasteurella multocida,
– Infektionen des Verdauungssystems, hervorgerufen durch Salmonella spp.,
– Infektionen der Harnwege, hervorgerufen durch Streptococcus spp., Salmonella spp., 
– Infektionen von Fortpflanzungsorganen, hervorgerufen durch Streptococcus spp., Escherichia coli, Klebsiella pneumoniae, Salmonella abortus equi,
– Infektionen der Weichteile, hervorgerufen durch Staphylococcus spp., Streptococcus spp.,

Rinder:
– primäre und sekundäre Infektionen der Atmungsorgane, hervorgerufen durch Haemophilus somnus,  Mannheimia haemolitica, Pasteurella multocida, 
– enzootische Bronchopneumonie der Kälber, hervorgerufen durch Mannheimia haemolitica, Pasteurella multocida,
– 
Colibakteriose der Kälber, hervorgerufen durch Escherichia coli,
– Diphtheroid der Kälber, hervorgerufen durch empfindliche Stämme von Fusobacterium necrophorum,
– Euterentzündungen, hervorgerufen durch Staphylococcus spp., Streptococcus spp., Escherichia coli,

Schafe:
– Infektionen der Atmungsorgane, hervorgerufen durch Haemophilus somnus, Mannheimia haemolitica, Pasteurella multocida, 
– Darmentzündungen, hervorgerufen durch Escherichia coli,

Schweine:
– Infektionen der Atemwege, darunter entzündliche Nasenhöhlenschwundinfektion der Schweine, hervorgerufen durch Streptococcus suis, Actinobacillus pleuropneumoniae, Actinobacillus suis, Bordatella bronchiseptica, Haemophilus parasuis, Pasteurella multocida,
– Infektionen des Verdauungssystems, hervorgerufen durch Escherichia coliSalmonella choleraesuis,
– urogenitale Infektionen: Entzündungen der Harnblase, der Harnwege, MMA-Syndrom, postpartale Infektionen durch Staphylococcus spp., Streptococcus spp., Escherichia coli,  Klebsiella spp.,

Hunde:
– Entzündungen des Kehlkopfes, der Bronchien und der Lungen, hervorgerufen durch Staphylococcus spp., Streptococcus spp., Bordatella bronchiseptica, Klebsiella spp.,
– Darmentzündungen, hervorgerufen durch Escherichia coli, Salmonella spp.,
– Infektionen der Weichteile, hervorgerufen durch Staphylococcus spp., Streptococcus spp., Proteus spp., Nocardia spp.,

Gegenanzeigen
Nicht anwenden bei Überempfindlichkeit gegen Wirkstoffe bzw. gegen einen der Zusatzstoffe.
Nicht anwenden bei Tieren mit Nieren-und Leberinsuffizienz, mit Erkrankungen des blutbildenden Systems sowie bei Tieren mit Entwässerung des Körpers bzw. bei Tieren die kein Wasser zu sich nehmen.
Nicht anwenden bei trächtigen weiblichen Tieren und bei sehr jungen Tieren.

Unerwünschte Wirkungen
Die Verabreichung des Produktes kann erschwertes Wasserlassen, Trübung des Urins, Blutbeimengung im Urin oder – bei Tieren mit Überempfindlichkeit gegen Sulfonamide – Hämaturie und Apathie zur Folge haben.
Die intramuskuläre oder subkutane Verabreichung des Produktes kann lokale Reaktionen in Form einer Schwellung verursachen.
Die Nebenwirkungen bei Anwendung von Sulfonamiden können in Form einer Unverträglichkeit oder eines unmittelbar toxischen Effektes auftreten. Die Überempfindlichkeitsreaktionen können sich durch Nesselausschläge, Anaphylaxie, Fieber, Gelenkentzündung, hämolytische Anämie, Agranulozytose oder Änderungen auf der Haut äußern. Manchmal kann eine Hämaturie mit Obturation der Nierentubuli oder eine Kristallurie auftreten.
Eine schnelle intravenöse Infusion verursacht toxische Effekte, die sich durch klinische Anzeichen wie Muskelschwäche, Ataxie, Erblindung oder Kollaps manifestieren.
Manchmal kann es zu Störungen des Verdauungssystems kommen, die durch bakteriostatische Wirkung der Sulfonamide auf die natürliche Darmflora hervorgerufen sind. Dies gilt insbesondere für Wiederkäuer, bei deren eine Bakteriostase der Mikroflora im Magenvorhof Störungen der Vitamin-B-Synthese zur Folge haben kann.
Manchmal können Sulfonamide eine lichtsensibilisierende Wirkung entwickeln.

Bei Auftreten von unerwünschten Wirkungen nach Verabreichung dieses Produktes oder Feststellung von irgendwelchen, in dieser Packungsbeilage nicht erwähnten, bedenklichen Symptomen (einschließlich Symptome bei Menschen infolge eines Kontaktes mit dem Arzneimittel) informieren Sie bitte darüber den zuständigen Tierarzt, den zuständigen pharmazeutischen Unternehmer oder das Amt für Registrierung von Arzneimitteln, Medizinprodukten und Biozidprodukten informiert werden. Das Meldungsformular ist zu finden auf der Internetseite https://www.urpl.gov.pl (Abteilung für Arzneimittel für Tiermedizin).

Dosierung für jede Tierart, Art der Anwendung und Verabreichungswege
Polysulfamid wird intravenös, intramuskulär, intraperitoneal oder subkutan verabreicht.

Dosierung des Produktes: Pferde, Rinder, Schweine, Schafe, Hunde:
Die therapeutische Dosis für einzelne Wirkstoffe beträgt:

Natrium-Sulfadimidin: 20 – 50 mg/kg KG
Natrium-Sulfacetamid: 16 – 40 mg/kg KG
Natrium-Sulfathiazol: 12 – 30 mg/kg KG

d.h. 48 -120 mg Gesamtdosis von Sulfonamiden/kg KG

Dosirung in ml/ kg KG:
Pferde, Rinder, Schweine, Schafe, Hunde: 0,4-1,0 ml Polysulfamid/kg KG

Die erste Dosis sollte am besten intravenös gegeben werden, wodurch eine hohe Blutkonzentration des Medikamentes erreicht werden kann.
In den weiteren Behandlungstagen wird entsprechend 2/3  – 1/2 von der Anfangsdosis verabreicht.
Die Therapiezeit bei einer durch Antibiogramm bestätigten Wirksamkeit von Polysulfamid dauert 5 – 7 Tage.
Eine schnelle intravenöse Infusion verursacht toxische Effekte, die sich durch klinische Anzeichen wie Muskelschwäche, Ataxie, Erblindung oder Kollaps manifestieren.

Empfehlungen für eine richtige Verabreichung
Während der Behandlung sollte man den Tieren viel Trinkwasser geben oder einen freien Zugang zum Wasser schaffen, um Entstehung von Kristallurie zu verhindern.
Bei intramuskulären oder subkutanen Injektionen sollte Polysulfamid an verschiedenen Stellen des Körpers eingespritzt werden, und bei intravenöser Gabe muß das Produkt bis auf die Körpertemperatur aufgewärmt sein.
Bei intravenöser Gabe soll das Medikament langsam injiziert werden.

Karenzzeit
Rinder:
Eßbare Körperteile – 10 Tage
Milch – 5 Tage

Schafe:
Eßbare Körperteile – 10 Tage
Nicht anwenden bei Schafen, deren Milch zum Verzehr durch Menschen bestimmt ist.

Schweine:
Eßbare Körperteile – 10 Tage

Hunde: nicht anwendbar

Nicht anwenden bei Pferden, deren Körperteile zum Verzehr durch Menschen bestimmt sind.
Pferde, die jemals einer Behandlung mit Polysulfamid unterzogen wurden, dürfen nicht zum Zwecke des Verzehrs durch Menschen geschlachtet werden.
Das Produkt darf angewendet werden ausschließlich bei Pferden, die in ihren Pässen eine eingetragene Erklärung besitzen: “Nicht bestimmt zur Schlachtung für Verzehrszwecke (Verzehr durch Menschen) gemäß den geltenden rechtlichen Vorschriften”. 

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Lagerung
Außer Sichtweite und Reichweite von Kindern aufbewahren.
Bei Temperaturen von 2°C – 8°C lagern. Vor Licht schützen. Nicht einfrieren.
Nach Ablauf des auf dem Etikett angegebenen Verfalldatums darf dieses tiermedizinische Produkt nicht mehr verwendet werden.
Haltbarkeitsdauer nach Anbruch der Direktverpackung: 28 Tage.

Besondere Warnhinweise

Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:
Die Verabreichung von unterdosierten Mengen des Arzneimittels oder eine zu kurz dauernde Behandlungszeit verursacht Entwicklung von bakteriellen Resistenzen gegen Sulfonamide. Deswegen muß die Begründung für einen sinnvollen Einsatz von Sulfonamiden immer durch das Ergebnis des Antibiogramms bestätigt werden.

Die Sulfonamide zeigen eine weniger effektive Wirkung in eitrigen Sekreten sowie in nekrotisierten Geweben.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen zur Anwendung bei Tieren:

Die Produktanwendung sollte erfolgen anhand von Ergebnissen der Resistenztests für genau diese Bakterien, die aus erkrankten Tieren isoliert wurden. Sollte dies nicht möglich sein, so stützt man die Behandlung auf örtliche epidemiologische Informationen über die Empfindlichkeit der isolierten Bakterien.

Nach Verabreichung von Sulfonamiden kann es zu erschwertem Wasserlassen, Trübung des Urins oder Blutbeimengungen im Urin kommen, deswegen müssen die Tiere über die gesamte Behandlungszeit genau beobachtet werden.

Bei Tieren, die eine Überempfindlichkeit gegen Sulfonamide zeigen, kann Hämaturie oder Apathie auftreten. In solchen Fällen soll die Verabreichung des Arzneimittels abgesetzt werden.

Eine besondere Empfindlichkeit auf Wirkung von Sulfonamiden zeigen Hunde (vor allem große Hunderassen), bei denen nach Verabreichung dieses Arzneimittels Unverträglichkeitsreaktionen auftreten können.

Bei intramuskulären oder subkutanen Injektionen sollte das Medikament an verschiedenen Stellen des Körpers eingespritzt werden. Bei intravenöser Gabe muß das Produkt bis auf die Körpertemperatur aufgewärmt sein und langsam injiziert werden.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für Personen, die das tiermedizinische Produkt den Tieren verabreichen: Im Falle einer versehentlichen Selbstinjektion bitte unverzüglich einen Arzt aufsuchen und ihm dabei die Packungsbeilage oder die Verpackung von diesem Medikament vorzeigen.

Trächtigkeit:
Nicht während der Trächtigkeit anwenden.

Laktationszeit:
Das Produkt kann während der Laktationszeit angewendet werden.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen:
Nicht anwenden in Verbindung mit Urothropin und mit lokalanästhetischen Mitteln aus der Gruppe von Esterverbindungen der p-Aminobenzoessäure.
Nicht in Verbindung mit Acetylsalicylsäure verwenden.

Sulfonamide können eine Kompartimentverschiebung von Medikamenten mit starker proteinbindender Wirkung (wie Methotrexat, Warfarin, Phenylbutazon, Thiaziddiuretika, Salicylate, Probenecid) verursachen. Aus diesem Grunde muß immer eine Überwachung von Konzentrationen der oben erwähnten Medikamente erfolgen. Die gleichzeitige Verabreichung von Medikamenten zur Knochenmarksuppression intensiviert die Leukopenie und Thrombozytopenie. Die gleichzeitige Anwendung von hepatotoxischen Arzneimitteln vergrößert den negativen Einfluß auf die Leber. Aufgrund der Tatsache, daß die bakteriostatische Wirkung von Sulfonamiden eine Interferenz gegen bakterizide Wirkung von Penicillinen aufweisen kann, wird deren gleichzeitige Anwendung nicht empfohlen.

Überdosierung (Symptome, erforderliche Notfallmaßnahmen, Gegenmittel):
Die Überdosierung des Medikamentes führt zu einer Kreislaufinsuffizienz und zum Auftreten von Symptomen seitens des Nervensystems, wie Ataxie oder starker Stupor. Bei schweren Vergiftungen kommt es zu Komazuständen. Bei Rindern kann eine akute Vergiftung die Schocksymptome vortäuschen, was sich durch Muskelzittern, Muskelerschlaffung und Sehstörungen äußert.

Die Überdosierung der Sulfonamide kann eine Knochenmarkbeschädigung, aplastische Anämie, Granulozytopenie und Trombozytopenie zur Folge haben. Es kann auch eine Leberentzündung, Ikterus, Nervenentzündung, Degeneration des Rückenmarks und der peripheren Nerven, Stomatitis oder trockene Keratokonjunktivitis auftreten.

Bei Hunden kann die Überdosierung dieses Medikamentes eine Thymushyperplasie oder Hypothyreose hervorrufen.

Im Falle einer Überdosierung soll eine symptomatische Behandlung eingesetzt werden.

Pharmakologische Inkompatibilitäten:
Da keine Kompatibilitätsstudien zu diesem tiermedizinischen Arzneimittel vorliegen, sollte das Produkt nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen zur Entsorgung des nicht verbrauchten tiermedizinischen Arzneimittels bzw. des daraus abgeleiteten Abfalls
Die Arzneimittel sollten nicht ins Abwasser oder in die Mülltonne entsorgt werden.
Bitte fragen Sie Ihren Tierarzt nach Entsorgungsmöglichkeiten für nicht mehr verwendbare Arzneimittel. Dies ist wichtig wegen Umweltschutzmaßnahmen und erlaubt Ihnen die Umwelt besser zu schützen.

Weitere Informationen
Nicht anwendbar

Packungsgröße
250ml

Haltbarkeitsdauer
3 Jahre

 

Ausschließlich für Tiere.
Verschreibungspflichtig (Rp.)

Nur zur Anwendung durch einen Tierarzt.

15.04.2015 r.

Zusätzliche Information

JE NACH TIERART

Hunde, Sonstige, Rinder, Schweine, Sonstige

JE NACH INDIKATION

Antibiotika und Sulfonamide